Die Ära der gediegenen Musikproduktion

Stolberger  Musiksommer mit Felix Janosa. Er berichtet auf humoristisch-satirische Weise über 20 Jahre Erfahrung im Tonstudio.

Das Musikgeschäft heutzutage betreffend Rock- und Popmusik ist nichts für träumerische oder empfindsame Künstlernaturen. Das Erlernen eines Instrumentes ist ein antiquiertes Handwerk, das keinen mehr interessiert, denn die meiste Musik in Radio und TV wird nur noch mit Samples am Computerbildschirm zusammengesetzt.

In der Stolberger Burg

Die wenigsten wissen, welche Daten und Details für eine wirklich gelungene Aufnahme nötig sind. Höchste Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Ära der gediegenen Musikproduktion, wie sie Felix Janosa noch erlebt hat.
Im Rahmen des Stolberger Musiksommers gastiert er am Sonntag, 31. August, 19 Uhr, im Rittersaal der Stolberger Burg. „In der Hitfabrik“ heißt sein Programm, in dem er aus der Sicht eines Eingeweihten seine 20-jährige Erfahrung in Tonstudio und Musikbusiness auf humoristisch-satirische Weise verarbeitet hat.

„Ritter Rost“

Kinder und Eltern kennen ihn von den CDs zu den Kinderbüchern um „Ritter Rost“, die er zusammen mit Jörg Hilbert produziert hat. Hilbert und Janosa waren die ersten Autoren, die die Kindermusicals als Buch mit seitengroßen Farbillustrationen und zur Handlung passenden Liedern mit Noten und Text herausgebracht haben, dazu eine CD mit allen Liedern und der Geschichten zum Anhören.
Fantasie, Humor und viel Musik waren das Geheimrezept der Ritter Rost Musicals, für die es pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum die goldene Schallplatte gab.
So ganz nebenbei bemerkte Janosa im Gespräch, dass die ersten beiden Bände von Ritter Rost in der Hostetstraße in Büsbach produziert wurden, die weiteren dann ab 1999 in Aachen.
Felix Janosa wurde 1962 in Clausthal-Zellerfeld geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf, ging dort zur Schule und studierte Schulmusik und Komposition an der Folkwang-Hochschule in Essen. Seit 1993 lebt er mit Frau und Tochter in Gressenich. Dass er als Musiklehrer nicht tätig war, liegt daran, dass seine Frau, die er schon zu Studienzeiten kennengelernt hat, Musiklehrerin an einem Eschweiler Gymnasium ist und „einer in der Familie reiche“, so der sympathische Janosa, der Musik von den Beatles, Joseph Haydn und Franz Zappa liebt.

Herz für musikalische Qualität

Sein Interesse an Musikdidaktik hat er sich dennoch bewahrt. Er hat einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack und sein Herz für musikalische Qualität ist sehr groß. „Das war schon in meiner Jugend so!“
Georg Kreisler (1922-2011), den er noch persönlich kennengelernt hat, habe ihn als Zehnjährigen mit seinem schwarzen, tiefsinnigen und poetischen Humor und Sprachwitz sehr inspiriert.
Und dass er jetzt nach 20 Jahren“Hausarrest“, in der er für seine Tochter (sein größter Erfolg im Leben) da war und in der er mehr als 200 CDs produziert hat, wieder auf die Bühne kommt, sei seine Art des Fitbleibens. „Jeder Kabarettabend ist wie ein Boxkampf! Er schult die Konzentration, Reflexe und mentale Fitness. Man brauche Kondition, Kraft, Schnelligkeit und Koordination“.
Stress kennt Janosa nicht. Die Musik ist eine spannende Dauerbeschäftigung, denn sie vermittelt Inhalte, womit er das Publikum konfrontieren und zum Nachdenken anregen möchte.

Künstler mit Format

„In der Hitfabrik“ trifft der mehrfach preisgekrönte Chansonnier, Kabarettist und Produzent den Nerv der Zeit und hat von Volksmusik bis zum Rap einfach alles drauf. Er ist einer, der sich was traut, und wer ihn einmal erlebt hat, weiß, dass sich hinter seinem Namen ein renommierter Künstler von Format verbirgt.
Karten für das Konzert mit Felix Janosa gibt es in der Bücherstube am Rathaus und in der Stolberg Touristik, Zweifaller Straße. Restkarten an der Abendkasse.

 

Mit freundlicher Genehmigung aus der Stolberger Zeitung vom 27. August 2014